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Aktuelles

Ich will nicht!

Es gibt viele Situationen, in denen man mit einem Zwei-/Dreijährigen  Kind in Konflikt kommt. Es sagt so gerne Nein! Wir wollen spazieren gehen - ziehst du dich an? Nein! Kannst du dir die Zähne putzen? Nein! Eine wichtige Entwicklungsphase, in der das Kind ausprobiert, was passiert, wenn es Nein! sagt. Eine wichtige Entwicklungsphase, weil das Kind beginnt, sich von den Eltern abzulösen. Dabei ist es wichtig, das Kind ernst zu nehmen, nicht das Nein.

Eltern sind ihrem Kind nicht ausgeliefert. Das Kind steuert seine Eltern nicht und will das auch nicht. Eltern machen jetzt die Erfahrung, daß sie nicht allmächtig sind, aber auch nicht ohnmächtig. Sie sollten das Nein nicht persönlich nehmen, müssen aber natürlich damit umgehen, etwa, indem sie sagen: "Ich merke, du willst im Moment nicht raus. Aber ich würde schon gerne gehen. Vielleicht kannst du dir es nochmal überlegen?" Dann läßt man das Kind eine Weile in Ruhe, fragt nach einigen Minuten noch einmal nach: "Ich gehe jetzt, kommst du mit?" Wenn es beim Nein bleibt, ist es wichtig das Ganze nicht zum Machtkampf zu steigern, sondern vor allem darauf zu chten, daß alle mit Würde aus der Situation rausgehen. Überredungsversuche: "Schau mal, wie schön die Sonne scheint, wir könnten..." sollten vermieden werden, denn sie führen zu Verkaufsgesprächen und das Kind reagiert wie ein Käufer, kauft manchmal, manchmal nicht. Nachgiebigkeit sollte jedoch nicht dazu führen, daß das Kind das Leben der Eltern bestimmt. Wenn die Eltern spazieren gehen wollen, dann können sie überlegen, ob das Kind zu Hause bleibt oder ein Nachbar einspringt.

Natürlich gibt es auch Situationen, in denen das Kind mitkommen muß: "Heute geht es nicht anders, du mußt mitkommen." Eingebettet in ein empathisches Miteinander ist das völlig in Ordnung. Es ist nicht notwendig, mit einem Zwei-/Dreijährigen zu diskutieren. Kinder brauchen klare Ansagen.