Medienkonsum
Medienkonsum
55 Prozent der Kinder haben Bildschirm-Probleme.
Kinder und Jugendliche verbringen zum Teil mehr als sechs Stunden am Tag mit digitalen Medien. Die Göttinger Kinderärztin Tanja Brunnert sieht „fatale“ Auswirkungen.
Laut der Göttinger Kinderärztin Tanja Brunnert hat der Medienkonsum bei Kindern „fatale“ Auswirkungen: „Wir erleben nicht nur große Defizite bei der Sprachentwicklung, sondern auch bei der Grob- und Feinmotorik. Kinder mit hohem Medienkonsum schlafen schlecht und können sich nicht konzentrieren. Auch das Sozialverhalten leidet massiv“.
Brunnert, die auch als Bundessprecherin des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen (BVKJ) fungiert, betonte: „Nicht umsonst sprechen wir von Bildschirmautismus.“
Bei Jugendlichen über zwölf Jahren zeigt sich laut Brunnert, dass bis zu 25 Prozent ein problematisches Verhalten im Umgang mit Medien aufweisen. Immer mehr von ihnen berichteten in Studien, dass sie täglich mehr als sechs Stunden mit digitalen Medien verbringen. „Das heißt, die machen nach der Schule praktisch nichts anderes mehr“, so Brunnert. Dies führe dazu, dass die Fähigkeit, Freundschaften zu schließen, verloren gehe und soziale Ängste zunehmen.